Ein US-Gericht hat zwei Pharmakonzerne zu einer Geldstrafe von neun Milliarden Dollar verdonnert. Japans größter Arzneimittelhersteller Takeda und die US-Pharmafirma Eli Lilly sollen verschwiegen haben, dass ihr umsatzstarkes Diabetes-Medikament Actos Krebs verursachen kann.
Der Entscheidung des Bezirksgerichts in Lafayette im US-Bundesstaat Louisiana zufolge muss Takeda sechs Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro) zahlen, Eli Lilly drei Milliarden (2,2 Milliarden Euro). Das Urteil sei mit "erstauntem Schweigen" aufgenommen worden, sagte der Anwalt der Klägerseite, Mark Lanier.
Die Jury verfügte zudem, die Firmen müssten rund 1,5 Millionen Dollar (1,1 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen.
In allen 14 Fragen haftbar zu machen
Nach Auskunft des Klägeranwalts befanden die Geschworenen, dass die Unternehmen in allen 14 Fragen haftbar zu machen sind. Takeda kündigte an, sich mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Entscheidung zur Wehr zu setzen. Dazu zähle auch der Gang in die Berufung. Dem Pharmakonzern zufolge waren die Beweise nicht ausreichend, um zu zeigen, dass Actos Krebs verursacht habe.
Im vergangenen Mai hatte ein Gericht eine Jury-Entscheidung kassiert, die Takeda eine 6,5 Millionen Dollar schwere Geldbuße auferlegt hatte. Das Gericht befand, die Klägeranwälte hätten keine verlässlichen Beweise dafür vorgebracht, dass Actos für eine Krebserkrankung verantwortlich gewesen sei.